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Sigma DP1x

Inzwischen gibt es die dritte Generation, der damals allerersten wirklich kompakten Kamera mit großem Sensor: Der Sigma DP1 folgte die DP1s und seit kurzem gibt es nun die Sigma DP1x.

Während sich die DP1 und die DP1s äußerlich genau glichen, bietet die DP1x eine, was die Bedienung betrifft, optimierte Rückseite: Es gibt jetzt eine dedizierte QS-Taste (QS steht für Quickstep), über die man wichtige Einstellungen tätigen kann, ohne das man große Umwege über das Menü zurücklegen müsste.




Auch die inneren Werten haben sich teilweise verändert. Während weiterhin das gleiche (und superscharfe) 16,6mm F4 (entsprechend 28mm bei Kleinbild) Weitwinkelobjektiv verwendet wird und sich auch an der Sensorauflösung nichts geändert hat, kommt jetzt der neue TRUE 2 Prozessor, der schon in der DP2s und der SD15 genutzt wurde, zum Einsatz. Und das lohnt sich scheinbar wirklich: Die DP1x ist ganz allgemein in der Bedienung flotter unterwegs. Sie ist zwar immernoch nicht gerade eine Rakete, aber im Vergleich zur DP1 scheint es, zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen, ein richtiger Fortschritt zu sein. Und ganz nebenbei wurde auch noch die Autofokusgeschwindigkeit optimiert.

Für mich war bei der ersten Verwendung allerdings die neue Benutzerführung am spannendsten. Anfangs fand ich sie ja fast schon verwirrend. Aber nach kurzer Eingewöhnungsphase ist die DP1x für mich eindeutig einfacher zu handhaben als die DP1 (wie's im Vergleich zur DP1s aussieht kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen).

Einmal auf den QS-Knopf gedrückt und man kann mit Hilfe der vier Pfeiltasten ganz einfach ISO, Belichtungsmessungsart, Weißabgleich und Blitzmodus einstellen. Beim zweiten Druck auf die Taste lassen sich Bildgröße (sofern man nicht RAW fotografiert), Aufnahmemodus (Einzebild, Serienbild, zwei und zehn Sekunden Selbstauslöser), Farbeinstellung (das ist wohl so ein neues Feature, welches man auch in der DP2s und der SD15 findet, wozu auch immer ;) ) und Bildqualität (RAW und JPG, letzteres in verschiedenen Qualitätsstufen) verstellen.



(Sigma DP1x, Polfilter)


Wirklich ein Gewinn was die Handhabung betrifft. Fairerweise muss ich allerdings dazu schreiben, dass man bei der DP1 zumindest die beiden Tasten, die im Bildbetrachtungsmodus zum Zoomen verwendet werden, mit wichtigen Funktionen belegen konnte. Damit wäre ich dann allerdings schon beim nächsten großen Plus in der Handhabung der DP1x. Die nutzt nämlich diese beiden Zoomtasten wahlweise zum Verstellen der Belichtungskorrektur bzw. zum Verstellen von Blende oder Belichtungszeit. Praktisch.

Ganz Grundsätzlich ist es so, dass man alle auf dem Display grün hinterlegten bzw. markierten Einstellungen mit diesen beiden Zoomtasten und alles, was gelb hinterlegt / markiert ist, mit den beiden Pfeiltasten "rechts" und "links" verstellen kann.

Um die Grundeinstellungen wie Uhrzeit, Sprache etc. einzustellen, gibt's bei der DP1x jetzt auf dem Moduswählrad den neuen Punkt "Setup". Zwar eine Kleinigkeit, aber eindeutig logischer als die Lösung der DP1, bei der man über den Umweg im Bildbetrachtungsmodus ins Menü musste, um zu diesen Einstellungen zu gelangen.



(Sigma DP1x, Polfilter)


Was gibt es sonst noch neues im Vergleich zur DP1?

Einen Intervalltimer! Ich hab diese Funktion zwar bisher kaum jemals an einer Kamera vermisst, aber ein paar wenige Male hätte ich mir doch einen gewünscht. Und mit der DP1x gibt's endlich auch für mich einen. Man kann zwischen 30 Sekunden und 24 Stunden einige Zeitintervalle wählen und sich dann zwischen zwei bis unendlich viele Aufnahmen entscheiden. Je nach gewünschter Menge an Fotos, wäre dann also durchaus der Besitz eines Netzteils erstrebenswert...

Dann gibt es die Möglichkeit drei personalisierte Einstellungen zu speichern und je nach Bedarf hinterher wieder zu laden. Auch eine gern gesehene Neuerung. Beim Laden der Einstellungen sieht der Bildschirm (siehe links), den man da präsentiert bekommt ziemlich überladen (und irgendwie für mich schon fast lustig ;) ) aus. Wirkt aber nur auf den ersten Blick so, weil eigentlich ist die Bedeutung der Symbole doch recht einfach zu erkennen, erst recht, wenn man sich mal eingelebt hat.

Und schließlich wurde der Empfindlichkeitsbereich bis auf ISO3200 erhöht, die DP1 machte bei ISO800 Schluss. Es bedarf allerdings schon einigem Mut die ISO3200 für Farbfotos zu nutzen, für Schwarzweiß geht's gerade noch. Aber da werd ich wohl noch mehr in dem Bereich fotografieren müssen (stellt sich die Frage was?) um mir ein wirkliches Urteil darüber bilden zu können. ISO50 und ISO100 geben jedenfalls weiterhin keinen Grund zur Klage. Und das war schließlich schon immer der Bereich, in dem der Foveonsensor glänzen konnte.

Falls ich noch eine wichtige Neuerung / Verbesserung übersehen habe und ich in meiner weiteren Benutzung der DP1x darauf stoße, werde ich den Artikel erweitern...

Bis dahin als Zusammenfassung: Die ganze Bedienung ist einfach praktikscher und durch den Geschwindigkeitsgewinn ist auch das ganze sonstige Handling zufriedenstellender als noch mit der DP1. Und auch die Bildqualität kann (zumindest mich) immernoch begeistern. Und wenn man sich jetzt vorstellt, dass es irgendwann sicher eine DP mit dem Sensor der vor kurzem angekündigten SD1 geben wird... Wow!

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5. November 2010