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Zwei Jahre Marburg

Vor inzwischen genau zwei Jahren habe ich Wien verlassen und bin seitdem naturfotografisch auf die - auf den ersten Blick eher unspektakuläre - Umgebung Marburgs angewiesen. Es ist zwar nicht immer ganz einfach (gewesen) hier gescheite Motive zu finden und zusätzlich habe ich auch noch den Eindruck, dass es mit dem Wetter in Ostösterreich auch einfacher gewesen ist (vermutlich täuscht das aber). Im Endeffekt bin ich aber doch ziemlich zufrieden mit der Gegend hier. Es ist ja immer gut ausgetretene Pfade zu verlassen. In Wien hätte ich wohl auf der Suche nach dem perfekten Orchideenwiesenfoto weiterhin superweitwinklig Wiesen fotografiert. Hier dagegen hat sich das ziemlich gewandelt: Der Fokus liegt jetzt mehr auf Detailausschnitten der Landschaft, auf der Fotografie im Wald (das ist eine durchaus anspruchsvolle Sache) und schließlich habe ich den Nebel noch mehr zu lieben gelernt als damals in meiner Wiener Zeit.

In den vergangenen beiden Jahren habe ich für mich sechs verschiedene Fotogebiete hier in der Umgebung entdeckt. Jede davon hat ihre Eigen- und Schönheiten. Im Folgenden eine Auswahl aus meiner bisherigen "Ausbeute".

Im Tal

Ist schon irgendwie praktisch, wenn man 60 Höhenmeter über dem Talboden wohnt und mit einem schnellen Blick vom Bett aus direkt erkennen kann, ob Nebelschwaden über die Wiesen ziehen oder gar Wolken den Sonnenaufgang behindern. Noch praktischer natürlich, wenn zusätzlich noch ein paar nette Stellen im ansonsten komplett vom menschlichen Nutzen gezeichneten Talboden zu finden sind. Von einem Flecken dort kann ich garnicht genug kriegen. Ist nicht schwer rauszufinden welcher das ist... ;)



Wald in der Nähe

Der Wald direkt bei mir in der Umgebung ist zwar auch ein Wirtschaftswald, aber es gibt trotzdem ein paar Stellen, die einen einigermaßen natürlichen Eindruck hinterlassen. Die Hügel hier in der Umgebung erreichen zwar großteils nicht einmal 400m Höhe, glücklicherweise sind sie trotzdem manchmal in Wolken gehüllt. Und dadurch, dass die Wälder natürlich auch an den Hängen der Hügel wachsen, kann's auch hübsche Stimmungen bei Sonnenaufgang und -untergang geben.



Ohmmündung

Hier fließt die Ohm in die Lahn. Als Auenrenaturierungsgebiet ist diese Stelle einigermaßen geschützt, an heißen Sommertagen ist's zwar trotzdem in etwa so bevölkert wie ein Freibad, aber zumindest früh am Morgen hat man dort immer seine Ruhe. Neben der Landschaft kann von Zeit zu Zeit auch die Fauna begeistern (Eisvögel z.B.).



Baggerseen und Lahn bei Goßfelden

Direkt an der Lahn zwischen Goßfelden und Sterzhausen gibt es einige Baggerseen die inzwischen nicht mehr genutzt werden. Dementsprechend haben Pflanzen wieder Gebiet zurückerobert und die Seen sind mit allerlei Vogelgetier bevölkert. Neben dem häufigen Nebel über den Seen gefällt mir dort auch der lichte Wald am Südufer der Lahn.



Ehemaliger Truppenübungsplatz bei Cyriaxweimar

Dort ist inzwischen nichts mehr los, statt dessen ist's jetzt ein Naturschutzgebiet. Zwar nicht so groß wie manch andere verlassenen Truppenübungsplätze, aber trotzdem groß genug um eine einigermaßen weitläufige und vor allem offene Landschaft zu bilden. Wenn der Boden dort noch kalkhaltig wäre, wäre die Gegend vermutlich zusätzlich noch ein Orchideenparadies. Ist er aber leider nicht... ;)



Burgwald

Der Burgwald ist auch mit dem Fahrrad schon ein ganzes Stück entfernt. Anfangs betrachtete ich den Burgwald bzw. besonders den zentralen Teil rund um die Franzosenwiesen als meinen fotografischen Ersatz für die Lobau. Es ist ja auch durchaus schön dort, nur für weitläufige Landschaftsaufnahmen gibt's leider auch dort nicht so viele Möglichkeiten. Auch abseits des zentralen Teils hat der Burgwald einiges zu bieten: Moore, Bachtäler und natürlich viel Wald...



Und die nächsten Jahre?

Hier lässt sich noch viel machen und sicher lassen sich noch viel mehr hübsche Stellen finden. Und wenn in der nächsten Umgebung doch mal die Luft raus ist, dann geht die Suche halt in der nicht ganz so nahen Umgebung weiter... Rothaargebirge? Kellerwald? Und so weiter...

Lieblingsfoto?

Wenn ich jetzt ein einziges Lieblingsfoto wählen müsste - was ich jetzt sogar tue - dann wäre das momentan wohl eines von meiner Favoritenstelle bei mir unten im Tal. Diese Stelle im dichten Nebel mit durchscheinender Sonne hat es mir einfach angetan. Und dieses Foto hier bringt diese von mir geliebte Stimmung meiner Meinung nach bisher am besten rüber:
1. Juli 2013