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Fotorückblick 2016

Auch dieses Jahr habe ich wieder einen letzten Artikel (nächstes Jahr sollte ich wirklich mal ein paar mehr schreiben, Ideen habe ich ja genug...) für meine Internetseite: Der alljährliche Fotorückblick! Das Jahr ging mal wieder viel zu schnell vorbei... Aber grundsätzlich war es für mich fotografisch gesehen eines der besten Jahre. Eigentlich kann ich mich ja froh schätzen, dass es mir mit dem Eindruck in den vergangenen Jahren jedes Mal so ging! Die fotografisch paradiesischen Erinnerungen an die Wiener Zeit, die ich damals nach dem Umzug nach Marburg anfänglich so vermisst habe, verblassen doch ziemlich. Inzwischen glaube ich sogar, dass mir nicht viel besseres hätte passieren können, fotografisch habe ich mich - so weit jedenfalls mein Eindruck - auf jeden Fall weiterentwickelt. Wäre vermutlich auch passiert, wenn ich in Wien geblieben wäre, aber ob die Richtung die selbe gewesen wäre? Keine Ahnung. Not macht halt doch erfinderisch. Aber genug davon! Jetzt geht's los...

Bestes Foto (mit Begründung):

Oh... Immer diese verdammte Frage! Und dann kann ich die Antwort schon wieder nicht auf ein, zwei, drei, vier, fünf wenige Fotos beschränken! Also gut, ich denke sechs Fotos sind ok für ein ganzes Jahr. Die hier sind es geworden:




Die #1 (von links oben nach rechts unten), weil der Morgen im Roten Moor in der Rhön an sich enttäuschend nebellos startete und ich eigentlich schon fast sicher war, dass der Ausflug für die Katz war. Allerdings war der Karpatenbirkenwald dann auch ohne Nebel so edel, dass ich nicht glaube, dort nochmal ein besseres Foto zu machen (zumindest die Versuche im Herbst bzw. im Winter mit Schnee waren schon mal nicht so erfolgreich). Außerdem ist es eines der wenigen Waldfotos, in denen ich die Version ohne Polfilter und dadurch mit Reflektionen im Laub viel besser fand als die Version mit Polfilter.
Die #2, weil der Farbkontrast zwischen den Lärchen mit dem Rest an Nadeln und dem restlichen Wald früh am Morgen garniert mit etwas Reif einfach ziemlich cool war. Außerdem ist's so ein schönes 0815 Stück bewaldete Hügellandschaft, wie man sie wohl überall finden kann. Zumindest überall, wo es Hügel hat.
Die #3, weil Schwäne einfach immer cool sind und die drei hier ziemlich perfekt im richtigen Abstand durch den Nebel an mir vorbeigeschwommen sind. Motiviert auf jeden Fall schon wieder für nächstes Jahr!
Die #4, weil das Foto mit den abgestorbenen Baumstämmen im See in Verbindung mit dem gefrorenen Wasser, einer hauchdünnen Schicht Schnee(griesel) und dichtem Nebel die ganze Situation irgendwie surreal erscheinen lässt.
Die #5, weil was gibt es schöneres als Birkenstämme im dichten Schneefall?
Die #6, weil Orchideen einfach super sind! Vor allem wenn sie so schön freistehend im Wald stehen und auch sonst einfach alles passt!

Bestes nicht gemachtes Foto:
Ich war wieder nicht in den Alpen! Ich wette, dass ich 2016 mein bestes Alpenfoto aller Zeiten gemacht hätte!

Beste Bezwingung des inneren Schweinehundes:
Das betrifft dieses Mal glaub ich einen Ausflug mit Autofahren früh am Morgen. Ich bin einfach nicht der Typ der früh Morgens gerne Auto fährt. Abgesehen davon, dass es wie üblich immer ein Glücksspiel mit den Aufnahmebedingungen vor Ort ist, macht Autofahren in der Dunkelheit einfach keine Freude. Vor allem wenn man sich dann immer wieder fragen muss, wieso so viele Leute bei Dunkelheit und Nebel genauso auf Landstraßen rumheizen wie bei Tageslicht mit bester Sicht... Aber gut, das Foto #1 oben ist bei so einen Ausflug entstanden. Also da hat sich der Sieg über den Schweinehund eindeutig gelohnt! Hier der Blogbeitrag dazu.

Bestgenutzte Chance:
Ich glaub dieses Jahr - Auto sei Dank - gehört da der Wintereinbruch im November an erster Stelle erwähnt. Es gab noch genug Herbstlaub an den Bäumen und bis zum heutigen Tag war's auch der einzige richtige Wintereinbruch in diesem Winterhalbjahr. Vermutlich muss man sich einfach daran gewöhnen, dass eine nicht genutzte Fotogelegenheit mit Schnee im Herbst/Winter auch schon die einzige gewesen sein könnte. Wobei ich trotzdem dran glaube, dass es noch ein paar Tage mit Schnee geben wird diesen Winter... Im Blog wären das diese vier Beiträge im Blog.

Erkenntnis des Jahres:
Man kann gar nicht oft genug Orchideen fotografieren gehen! Außerdem: Mein geliebter Altarm ist endgütlig in die ewigen Motivjagdgründe eingegangen... Und schließlich: Immer wieder schön, wenn man am Ende des Jahres so seine Foto alle nochmal anschaut und sich denkt: So schlecht war das Jahr ja gar nicht!

Kameraupgrade des Jahres:
Ich habe jetzt eine Fuji X-M1 als Orchideenfotokamera! Mal sehen wie sich der doppelt so große Sensor im Vergleich zur Olympus E-M1 mit dem Walimex 135mm Objektiv in der kommenden Orchideensaison so schlägt. Wird mir der Bildstabilisator fehlen? Wird die Bedienung nerven? Wird der Sensor immer noch zu klein sein? Dazu dann in ein paar Monaten mehr!

Goldene Himbeere:
Die vergebe ich mir stellvertretend für die vielen nicht genutzen Gelegenheiten früh am Morgen, wenn das Wetter beim Blick aus dem Fenster nicht so aussieht, als ob es fotografisch irgendwie verwertbar wäre, die Entscheidung dann in Richtung "wieder ab ins Bett" fällt und ich dann beim Aufstehen etwas später bemerke, dass es draußen doch noch ziemlich neblig geworden ist. Verflucht sei der frühmorgendliche Blick ins Tal!

Aber jetzt dann zum Jahresrückblick. Zusätzlich hier noch die Links zu den Rückblicken von 2015, 2014, 2013, 2012, 2011 und 2010.

Januar


Ein ziemlich cooler Wintermonat, also so verhältnismäßig. Es gab immer wieder Schneefall, ein paar Tage Dauerfrost und eine Phase mit ziemlich viel Reif. Fotografisch gesehen war der Januar für mich deshalb ziemlich gut. Besonders der eine frostige Morgen mit dichtem Nebel hat mir verdammt gut gefallen! Genau wie schon letztes Jahr im Rückblick würde ich mir auch dieses Jahr eine Wiederholung für die nächsten paar Wochen wünschen...

Februar


Ohne einen Ausflug in die Rhön wäre der Februar komplett zum Vergessen gewesen. Das hat der Februar hier in Marburg wohl einfach so an sich. Bin ja schon gespannt wie der 2017er Februar so ausfällt. Viel weniger kann eigentlich gar nicht mehr passieren... Aber wie gesagt, in der Rhön war's ziemlich cool mit Schneefall und allem was dazugehört.

März


Gefühlt unterkühlt hat der erste Frühlingsmonat März angefangen. Praktischerweise gab's zusätzlich auch ein paar Tage mit nettem Schneefall. Und wie üblich in der Frühlingszeit gab's auch endlich wieder Tage mit Nebel an den Seen... Aber grundsätzlich war der März ein echt übler Monat. Die erste Woche war ok, danach gab's eine ewig lange Phase ohne auch nur einen guten Tag zum Fotografieren. Also schnell vergessen und weiter...

April


Jedes Jahr spätestens im April kommt die Zeit, in der ich es kaum abwarten kann endlich wieder die ersten blühenden Orchideen zu sehen. Dieses Jahr hatte ich Glück und schon Mitte April gab's die ersten blühenden Kleinen Spinnenragwurzen auf der Schwäbischen Alb! Zusätzlich zeigt sich endlich wieder das erste frische Grün in der Natur. Und natürlich gehört der April zu den richtigen Morgennebelmonaten hier in meiner Gegend. Hat auch dieses Jahr gut geklappt mit dem Nebel.

Mai


Rückblickend ist mir aufgefallen, dass es diesen Mai einen ziemlichen Mangel an Nebel gegeben haben muss. Nur Anfang des Monats gab's ein paar Chancen. Dafür, wie es sich für den Mai so gehört, umso mehr Orchideen! Orchideen überall: Auf der Schwäbischen Alb, in Wien und natürlich auch hier in Hessen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Mai 2017 was Orchideen betrifft fotografisch deutlich ergiebiger (und auch qualitativ hochwertiger) für mich sein wird. Ich freu mich schon!

Juni


Genau wie den Mai habe ich auch den Juni wie üblich hauptsächlich den Orchideen gewidmet. Es gibt einfach viel zu viele davon... Immer noch hat es mir im Juni vor allem das Rote Waldvöglein angetan. Wobei mir andere Orchideen natürlich auch recht waren. Z.B. das Fuchs' Knabenkraut... Und, Nebel gab es natürlich auch im Juni wieder...

Juli


Hochsommer... Glücklicherweise kaum mit Hitze verbunden dieses Jahr! Dafür: Mehr Orchideen. Typische Waldorchideen sind sie, die Breitblättrigen Stendelwurzen und sie gehören eindeutig zu den häufigsten Orchideen hier in der Gegend. Grund genug sich so richtig mit ihnen auszutoben. Lustigerweise habe ich letztes Jahr entdeckt, dass sie auch direkt hier bei mir ums Haus rum wachsen. Außerdem habe ich mich über einen im Nebel sitzenden Eisvogel "in der Landschaft" gefreut, wobei ich rückblickend noch Optimierungspotential sehe was diese Art Aufnahme betrifft. Das wäre eigentlich was für 2017. Aber trotzdem war es cool, war sowas doch letztes Jahr noch das "beste nicht gemachte Foto" des Jahres... ;)

August


Mit dem August kommt nicht nur immer das Ende des Hochsommers, sondern so langsam geht dann leider auch die Orchideenzeit wieder vorbei. Dieses Jahr entstanden mein Lieblingsorchideenfotos des Jahres beim letzten Orchideenfotoausflug des Jahres. Kurz danach gab es sogar den ersten Frost (natürlich nur in exponierten Lagen). Ende des Monats habe ich dann nach langer Zeit mal wieder einen Fotoausflug mit etwas längerer Anreise gemacht. Für die Rhön mit dem Roten Moor hat es sich eindeutig gelohnt.

September


Und dann war der Sommer auch schon vorbei. Theoretisch jedenfalls. Praktisch war der September was die heißen Tage betrifft leider der zweitsommerlichste Monat des Jahres... Trotzdem konnte der September natürlich nicht verheimlichen, dass es mit großen Schritten auf den Herbst zugeht. Nebel gehört da dann wieder dazu, natürlich garniert mit Schwänen. Und so grundsätzlich war dieser September sowieso ein sehr nebliger Monat.

Oktober


Unerwarteterweise war das Highlight des Oktobers der Fund von ca. 40 - natürlich verblühten - Vogel-Nestwurzen im hiesigen Wald. Und nicht nur, dass es schön war so viele von ihnen zu finden, viele von ihnen standen auch noch richtig fotogen im Wald. Wenn 2017 nicht zu trocken verläuft, werden sich da sicher gute Fotos machen lassen! Ansonsten war der Ausflug in die Rhön mit Besuchen des Roten und des Schwarzen Moors das Highlight des Monats. Pilze übrigens, die gab es dieses Jahr kaum. Der Spätsommer/Herbst war einfach zu trocken. Grundsätzlich ist mir das zwar lieber, als ein zu trockenes Frühjahr (der Orchideen wegen), aber nicht nur fotografisch haben mir die Pilze dann doch gefehlt...

November


Ohne Auto wäre der November vermutlich als der frustrierendste Monat des Jahres in die Geschichte eingegangen (sogar schlimmer als der Februar!). Mit Auto allerdings war er eindeutig einer der besten Monate der vergangenen Zeit. Das lag daran, dass es bis in mittleren Lagen einiges an Schnee gegeben hat. Hier bei mir direkt, bis auf zwei Tage an denen es nachts ein bisschen geschneit hat, dagegen so gut wie garnichts. Highlights waren vor allem ein Ausflug ins Rothaargebirge, ein Kurztrip zum Rimberg und ein Ausflug in die Rhön. Und wie anfangs schon geschrieben: Bis zum heutigen Tag war das auch der einzige gescheite Wintereinbruch... Leider.

Dezember


Schnee gab es im Dezember keinen (bis auf den knappen Zentimeter der sehr lokal begrenzt zwischendurch mal aus dem Hochnebel gefallen ist). Dafür immerhin einiges an Reif. Während in höheren Lagen (so ab 600m?) mehr oder weniger frühlingshaftes Wetter herrschte, gab es weiter unten immer wieder dichten Nebel und gegen Ende der netten Wetterlage an exponierten Stellen eine bis zu drei Zentimeter dicke Reifschicht. Ansonsten war der Dezember jetzt nicht gerade ein winterlicher Monat, zumindest wenn man den Winter mit Schnee verbindet...