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Photokina 2008 - Bericht, oder so...

Menschenmengen sind ja nicht gerade das, was der geneigte, nennen wir ihn mal Naturfotograf, am liebsten hat. Trotzdem (und dadurch auch in Erwartung des schlimmstmöglichen) hat es mich dieses Jahr auf die Photokina verschlagen.

Große Pläne hatte ich eigentlich keine, den Messestand von Sigma wollte ich natürlich sehen, schließlich waren drei der Fotos, die dort als Werbung für die Sigma SD14 und Sigma DP1 verwendet wurden, von mir. Und wenn das dann schon mal nicht all zu weit fernab der Heimat stattfindet (wie z.B. die PMA in Las Vegas), dann schaut man sich das halt an. Schon erstaunlich, was man mit dem richtigen Papier, dem richtigen Drucker und der richtigen Druckvorbereitungsbearbeitung an Druckqualität aus den Sigma RAW-Dateien rausholen kann.

Von den Sigmaneuheiten war noch nicht all zu viel zu sehen, sowohl die DP2, als auch die SD15 standen noch unter Glasvitrinen. Zumindest für die Allgemeinheit der Messebesucher. Speziell die DP2 könnte allerdings mit ihren umgerechnet 41mm Brennweite und einer Lichtstärke von f2.8 durchaus Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die 28mm waren ja doch vielen potentiellen Käufern zu weitwinklig. Mal sehen wie sich die internen Änderungen auf die Geschwindigkeit der Kamera auswirken.

Doch damit dann auch genug von Sigma. Was gab es sonst noch? Wirkliche Überraschungen natürlich nicht mehr, seit der Erfindung der Massentauglichkeit des Internets ist da ja nicht mehr all zu viel los, kriegt man ja alles schon vorher mit. Die Neuheiten darf man dafür allerdings immerhin real begutachten, wenn sie denn nicht unter einer Vitrine stehen.

Mein Interesse galt hauptsächlich der neuen Panasonic Lumix G1, die ja angeblich einen bestechend guten EVF besitzen soll, der Micro Four Thirds Kamera von Olympus und an sich auch noch der Canon EOS 5D Mark II. Außerdem wollte ich eine der Ausstellungen die im Rahmen der Photokina auf dem Messegelände stattfanden besuchen, die Glanzlichter (so ein doch recht großer Naturfotowettbewerb). Und dann natürlich noch all das was irgendwie ins Auge springt begutachten. Also nicht ganz planlos, aber auch nicht wirklich geplant...

Die Panasonic Lumix G1 hat wirklich einen sehr schönen EVF. Ganz so groß wie er teilweise beschrieben wurde, erschien er mir beim Blick durch den Sucher allerdings nicht. Die Größe einer digitalen Kleinbildformatkamera hat er doch noch nicht ganz erreicht. Zum Fotografieren ist er allerdings wohl mehr als ausreichend, auch aufgrund der echt guten Auflösung, zumindest bei gutem Licht. Wie das Ganze dann bei Dämmerung oder bei annähernder Dunkelheit aussieht, ist die andere Frage. Trotzdem, positive Überraschung, könnte eine nette Kamera werden, wenn auch nicht ganz so Micro wie Micro Four Thirds sich anhört.

Im Gegensatz zur Lumix G1 von Panasonic war das Micro Four Thirds Modell von Olympus (wahrscheinlich) nicht mehr als ein Gehäuse ohne Innenleben. Nichts mit Anfassen und erst recht nichts mit Ausprobieren. Immerhin war diese noch namenlose Kamera aber klein, viel kleiner als die G1 von Panasonic, und auch mit den Objektiven wird es wohl bei Olympus etwas kompakter zugehen als bei Panasonic. Aber, trotz allem, mir kam die Kamera größer vor als die Sigma DP1 bzw. DP2. Wobei die natürlich kein Wechselobjektiv besitzen, dafür aber einen etwas größeren Sensor. Trotzdem, schön klein für eine Kamera mit Wechselobjektiven, mal sehen was daraus wird.

Garnicht klein und schon garnicht mit Four Thirds Sensor ausgestattet war das nächste Objekt der Begierde, die Canon EOS 5D Mark II. Eigentlich hätte mich ja nur der Full HD Videomodus interessiert. Canon ist aber leider eine Marke, die die Massen interessiert, deshalb war die Kamera wohl nicht nur bei mir ein Objekt der Begierde, anstellen war mir zu blöd, deshalb also nichts mit ausprobieren.

Die Ausstellung zum Glanzlichter Fotowettbewerb war informativ. Ich wars etwas enttäuscht über die geringen Bildmaße, war wohl zum Großteil A3, wenn ich das richtig geschätzt habe, hatte eigentlich mit mehr gerechnet. Und natürlich mein persönliches Highlight, das Gewinnerfoto bzw. eher das Totbearbeitetegewinnermachwerk. Meine Güte, das sah ja gedruckt noch schlimmer aus als im Internet...

Damit war der „Pflichtteil“ des Messebesuchs erfüllt, der Rest sollte sich dann so ergeben. Der Stand der bei mir am meisten Mitleid erregte, war der von Aiptek. Irgendwo in der hintersten Ecke (zumindest gefühlt) einer der vielen Messehallen, keine Menschenseele hat sich dort hinverirrt. Naja, bei den Produkten nicht wirklich verwunderlich, trotzdem tragisch.

Interesse geweckt haben bei mir auch die Papierhersteller, schließlich gehört zu einem guten Foto ja auch ein guter Druck auf gutem Papier. Bisher hab ich das ja immer irgendwo im Internet entwickeln lassen, möglichst günstig. Dafür sah es ja auch wirklich nie schlecht aus. Aber was mit gutem Papier und einem guten Tintenstrahldrucker möglich ist, ist halt schon was anderes... Bei den Papierherstellern hingen überall Prints auf jeder erdenklichen Art von Papier rum. Man könnte sich totkaufen... wenn man denn könnte.


Was gab's noch? Gute Frage, in Erinnerung geblieben ist eigentlich nicht viel mehr. Die Zugfahrt vielleicht noch. Wieso es die Deutsche Bahn nicht schafft auf ihren Fernverkehrszügen auch nur einen Zug fahren zu lassen, der nicht unpünktlich ist, ist mir wirklich ein Rätsel. So billig ist es ja nun auch nicht, als das man das einfach so in Kauf nehmen könnte...

Das war sie dann aber auch schon, meine erste Photokina. Wahrscheinlich bin ich in zwei Jahren wieder dort...

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photokina


26. September 2008